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2. Oktober bis 21. November 2009

aus Anlass des 20. Jahrestages
des Mauerfalls

»Demonstranten«
Skulpturen des Bildhauers Waldemar Otto
zum Freiheits- und Einheitsdenkmal
auf der Berliner Schlossfreiheit
Vernissage
Donnerstag, den 1. Oktober 2009, um 19 Uhr

Rede hier

Podiumsdiskussion am 10. November, 19 Uhr

Details hier

Rubriken
IntroFiguren I l Figuren II l Szenarien/Relief
Biografie/Arbeiten im öffentlichen Raum l Katalog
Medienecho

rechts: Katalogtitel

Katalog

außerdem im Angebot: Publikation Keine Retrospektive!, Bremen 2009

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Zur Ausstellung erscheint der Katalog

Waldemar Otto
Entwürfe für ein Denkmal 2009

in Zusammenarbeit mit der Galerie
Cohrs-Zirus, Worpswede

16 Seiten mit zahlreichen farbigen
Abbildungen

mit Texten von Dr. Arie Hartog
und Waldemar Otto
Biografie, Übersicht von Werken
im öffentlichen Raum

Gestaltung: vierplus GmbH, Bremen

erhältlich in der Ausstellung
für 8 €

Leseprobe

Keine Joker-Figur!
Beobachtungen zu Waldemar Ottos »Demonstranten«

Die Werkgruppe »Demonstranten« ist die konsequente bildhauerische Weiterentwicklung eines Denkmalsent-
wurfs. Am Anfang stand der gescheiterte internationale Wettbewerb für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal auf dem Sockel des zerstörten Nationaldenkmals für Kaiser Wilhelm I. gegenüber dem neu aufzubauenden Berliner Schloss. Für diesen Wettbewerb ent-wickelte Waldemar Otto zusammen mit dem Architektenbüro Peter und Jacob Lehrecke aus Berlin ein Konzept, das einen großen gemauerten Bogen als Einheitssymbol mit einem ausführlichen skulpturalen Bildprogramm verbinden sollte. Die verschiedenen plastischen Szenarien sollten von figürlichen Bildhauern aus allen Teilen Deutschlands ausgeführt werden, was den Einheitscharakter des Denkmals unterstrichen hätte. Ottos eigene Figuren, die aus dem großen Bildprogramm herausgelöst wurden, sind auf den ersten Blick künstlerische Beispiele für diese Aufgabe.
Bei näherer Betrachtung erweisen sich die einzelnen Plastiken aber auch als bildhauerische Statements, in denen auf selten explizite Weise formuliert wird, was ein Denkmal heute leisten kann. Es sind keine bloßen autonomen Kunstwerke, sondern jeweils Träger einer bestimmten Programmatik.
Denkmäler gehören zu den problematischen Herausforderungen innerhalb der zeitgenössischen Kunst. Es gibt historische Beispiele, die aus einem bestimmten Kontext heraus entstanden sind und sich unserem kulturellen Gedächtnis eingeprägt haben. Diese dominieren das Denken und bestimmen die vorherrschenden Illusionen, wenn es darum geht, neue Denkmäler zu schaffen. Wer diesen Mechanismus untersucht, entdeckt ein prinzipielles Problem, das leider nur von wenigen Künstlern (und Politikern) erkannt und verstanden wird.
Erhaltene Denkmäler sind nicht bloße Dokumente einer fernen Epoche. Es können durchaus Kunstwerke sein, die über ihr Dasein, ihr Aussehen und ihren Inhalt hier und jetzt Bedeutung bekommen. Aber in der Praxis werden sie auf ihren schönen historischen Schein reduziert, woraus sich im nächsten Schritt erklären lässt, warum manche glauben, zeitgenössische Denkmäler müssten möglichst zeitgenössisch sein. Diesen Mechanismus bewusst zu durchbrechen, wäre die eigentliche Aufgabe für das geplante Freiheits- und Einheitsdenkmal. Nicht bloß in der Zukunft an (den Kunstbetrieb von) 200g zu erinnern, sondern in einem zukünftigen Hier und Heute der friedlichen Revolution von 1989 und 1990 zu gedenken. Und das Besondere dieser Revolution waren die Menschen. [...]

Arie Hartog
Direktor des Gerhard-Marcks-Hauses, Bremen

Ausgangspunkt für die »Demonstranten« war der Wettbewerb für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal vor dem Berliner Schloß. Das Thema und die Aufgabenstellung hatten mich so fasziniert, daß ich davon nicht loskommen konnte und daran weiterarbeitete, obwohl der Wettbewerb gescheitert war. So entstand diese ganz autonome Werkgruppe.
Ursprungsort und Herz der friedlichen Revolution war bekanntlich die Leipziger Nikolaikirche. Die Friedensgebete mit den Kerzendemonstrationen und die Parole »Keine Gewalt« prägten die Freiheitsbewegung und verhalfen ihr letztlich zum Erfolg. Erich Loests »Nikolaikirche« legt davon Zeugnis ab.
Die »große Erzählung« von der Freiheits- und Einheitsbewegung findet hier also ihren Ort und ihre bildhafte Darstellbarkeit. Die Unverwechselbarkeit der Kirchenarchitektur als Flachrelief mit Ritzzeichnungen und die sich herauslösenden halb- und vollplastischen Partien ergeben in ihrer Tiefenstaffelung ein Szenarium, das die inhaltlichen Elemente der Situation und des Themas lesbar macht. Ihre skulpturale Ausprägung verdankt die Werkgruppe »Demonstranten« also dem formalen Kanon des Szenariums, das in dieser flächigen Gestaltung und gedrängten Staffelung in meinem Oeuvre bisher nicht vorkommt.

Waldemar Otto, 2009


außerdem erhältlich:

Waldemar Otto – Keine Retrospektive!
Publikation zur gleichnamigen Ausstellung im Gerhard-Marcks-Haus, Bremen, 6. März bis 10. Mai 2009

140 Seiten, Hardcover
mit zahlreichen Abbildungen, durchgängig bebildertem Werkverzeichnis
mit Texten von Jürgen Fitschen, Arie Hartog, Caroline Abell

Biografie, Auswahlbibliografie, Werkverzeichnis
Verzeichnis der ausgestellten Werke

herausgegeben von der Gerhard-Marcks-Stiftung Bremen
ISBN 978-3-924412-66-1

erhältlich in der Ausstellung
für 28 €


Cover, Gestaltung: catrin bäuerle gestaltung, Bremen

 

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