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31. August bis (verl.) 14. Oktober 2007

Der Bildhauer und Zeichner Gerd Jaeger
Eine Ausstellung zu seinem 80. Geburtstag
am 16. September 2007

Vernissage:
Donnerstag, den 30. August 2007, 19.00 Uhr
es spricht Wieland Förster, Bildhauer, Berlin


Rubriken:

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rechts: Eindrücke der Ausstellung

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Am 16. September 2007 feiert der Dresdner Bildhauer Gerd Jaeger seinen achtzigsten Geburtstag.

Gerd Jaeger hat mit seinem Werk die figürliche Plastik in Deutschland nach 1945 mitgeprägt. Anknüpfend an die archaischen Formenverknappung und strengen Bewegungsbindungen der Arbeiten von Gerhard Marcks, Ludwig Kasper und besonders von Hermann Blumenthal hat Jaeger sich auch schon in den fünfziger Jahren mit den künstlerischen Neuerungen Henry Moores oder Marino Marinis auseinandergesetzt. So bildet er sein empfindsames Einfühlungsvermögen in formale Werte aus, findet große plastische Formen, reduziert und vereinfacht, weit entfernt von einem auf das Abbildhafte orientierte Realismus-Verständnis, wie es in den fünfziger und sechziger Jahren im Osten Deutschlands als verbindlich deklariert und praktiziert wurde.
Trotz offizieller Kritik an Jaegers Bestreben, sich mit der klassischen Moderne künstlerisch auseinanderzusetzen, ist er in jenen Jahren einer der wenigen Bildhauer im Osten Deutschlands, die unbeirrt diesen Weg beschreiten und so ihre eigene plastischen Formensprache gewinnen.
Auch seine Lehre, die er ab 1963 als Dozent und von 1971 an als Professor an der Hochschule für bildende Künste in Dresden ausübt, ist von dieser Grundeinstellung geprägt.

Jaegers Motivwahl beschränkt sich in den fünfziger und beginnenden sechziger Jahren auf entspannte Situatio- nen glücklichen oder nachdenklich in sich ruhenden Daseins. Das mag mit dem Gefühl relativer Entspannung nach dem zweiten Weltkrieg zu tun haben, den Jaeger noch als Soldat erlebt hat. Danach war er in russischer Kriegsgefangenschaft.
Unter dem Einfluss zeitgeschichtlicher Erlebnisse der späteren sechziger Jahre setzt ein deutlicher Wandel der Themen und des Stils ein. Die Erlebnisse des Krieges und der Gefangenschaft drängen in den Vordergrund. Die Figuren werden scharfkantig und spröde, die Oberfläche rauh. Räumlich gegeneinander verstellte Flächen erzeugen die beabsichtigte tragische Spannung.

Ende der siebziger Jahre findet Jaeger seinen bis heute anhaltenden Formenkanon der spannungsvollen Abfolge gedehnter und komprimierter Wölbungen zwischen gliedernden Zäsuren. So entstehen rhythmische Bewegungen innerhalb einer streng gebauten Figur. Diese wird weitgehend ein abstrakt-idolhaftes Zeichen.
Trotz der Rückbesinnung auf die Schönheit des Lebendigen ist ein Ausdruck permanenter Beunruhigung als ein wesentliches Merkmal der Jaegerschen Plastik zu konstatieren.
»Auch in unserer Zeit bleibt es aktuell und notwendig, vom Drama des Menschen zu berichten«, schreibt er 1974 in sein Tagebuch.
Neben dem plastischen entsteht bei Jaeger auch ein umfangreiches zeichnerisches Werk von großer Selbstän- digkeit, das jedoch die Verwobenheit mit der Skulptur überall erkennen lässt.
Das Zeichnen ist für Jäger die Entwicklung von Ideen und ihren Variationen, er schafft mit ihnen das strukturelle Gerüst der Plastik und kontrolliert deren verschiedene Ansichten. Es entstehen über den nie versiegenden Strom von Werkskizzen auch ins Monumentale gesteigerte Variationen wechselnder Ansichten und Bewegungen der Figuren, als abstrakte Struktur. Jaeger spricht in diesem Zusammenhang auch von der Figuration und nicht von der Figur im Sinne der Formabwandlung auf dem Wege zu Dauer und Gültigkeit.

Ab 1949/95 wendet sich Gerd Jaeger verstärkt der Malerei zu. Es entstehen vor allem farblich stimmungsvolle Aquarelle, an Landschaften erinnernd oder auch rein informell.
Einige Beispiele dieser Arbeiten sind ebenfalls in der Ausstellung zu sehen.

Für eine Galerie, die sich den großen Traditionen der deutschen Bildhauerkunst der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts verschrieben hat, liegt es nahe, dem Bildhauer Gerd Jaeger aus Anlass seines achtzigsten Geburtstages eine Ausstellung in Berlin zu widmen.

Der wohl bekannteste Student Gerd Jaegers, der Berliner Bildhauer Wieland Förster, wird die Laudatio zur Vernissage halten.

 

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