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Sabine Heller
Skulpturen und Zeichnungen von 1989 bis 1999 - Eine Auswahl

Aktuellere Informationen und Abbildungen:
Ausstellung Pollack/Heller 2003

Das künstlerische Interesse Sabine Hellers gilt der Figur.
Immer wieder, in unterschiedlichen Techniken, versucht sie, die mensch- liche Figur - insbesondere die der Frau - zu erfassen, zu gestalten.

Sie malt, sie zeichnet, sie formt Plastiken und Skulpturen.
Keramische Plastik ist in Deutschland ein relativ wenig bearbeitetes Genre.
Das Material von Sabine Hellers Skulpturen ist Ton.
Aber weniger die geschmeidige, formbare Masse, sondern harte, noch nicht gebrannte Tonziegel sind ihr herausforderndes Ausgangsmaterial.

Mit Sensibilität und ausgeprägtem Formwillen gestaltet Sabine Heller daraus Kniende, Kauernde, Hockende, Stehende, Frauen allein, Frauen in der Gruppe, die Frau als Schwangere, die Frau mit Kind - Figuren, die den Widerspruch von Bewegung und Ruhe, Erregtheit und Erstarrung in sich tragen.

 

Torso IV, 1995, Ziegel

"Über die Arbeiten von Sabine Heller zu sprechen bedeutet unweigerlich, sich ...dem ... Problem einer 'weiblichen Ästhe- tik' zu stellen... Die Oberfläche - ist das, was wir berühren und worauf wir lesen können. Bei Sabine Heller steht sie in einem auffälligen Kontrast zur Kompaktheit und zur ruhigen und teilweise üppigen Fülle der Gestalten. Diese Oberfläche ist wie Medusas Schlangenhaar von großer Aufgewühltheit, manchmal gefährlich rissig und schrundig, sie gibt Einblicke frei, wirft Schatten, sie erzählt Geschichten und ist 'gekennzeichnet' wie die Haut sehr alter Menschen. Die scheinbare Ganzheit und Intaktheit der Körpervolumen wird auf der Oberfläche der Illusion überführt. Sie weicht, auf ungemein pla- stische Weise, dem Bild vom zerklüfteten Subjekt, von zersplitterten und zusammengesetzten Ich, wie es sowohl die Theorie der Postmoderne als auch des Feminismus favorisieren. Hier ist keine Mutter-und-Kind-Idylle - hier ist Erfahrung und Geschichte. Denn an dieser Oberfläche spielt sich ein heftiger Kampf ab zwischen Innen und Außen, zwischen Aus- dehnung und Substanz, aber auch zwischen Gestalten und Zerstören, zwischen Lieben und Töten, zwischen der Skepsis gegenüber den Zumutungen eines Postulats der Ganzheit und der Behauptung eines 'Dennoch'."

(aus der Rede von Dr. Peter Böthig zur Ausstellungseröffnung im Schloß Rheinsberg, 1994 )

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    Sabine Heller, 1956 in Berlin geboren, studierte von 1976-1981 an der Kunst- hochschule Berlin-Weißensee.
Seit 1981 arbeitet sie freiberuflich, anfangs in eigener Keramik-Werkstatt, von 1984 bis 89 in der Künstlergemeinschaft in Goldbeck zusammen mit Antje und
Ulrich Müller-Reimkasten, Trakia Wen- disch, Florian Flierl und deren Familien.
Seit 1989 hat sie gemeinsam mit Tomas Grzimek (GOLEM-Formziegel-GmbH) eine Werkstatt in Sieversdorf.

Aus Anlass der Ausstellung erscheint ein Katalog.

 o. T., 1993, Kreide/Tusche
 

     
Biografie
 
1956     in Berlin geboren  
1972 - 74     Lehre als Tischler  
1976     Abitur  
1976 - 81     Studium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee  
1981 - 84     Arbeit in eigener Werkstatt in Berlin  
1984 - 89     Wohnung und Atelier in der Künstlergemeinschaft Burg Goldbeck  
seit 1989     Werkstatt mit Tomas Grzimek in Sieversdorf  

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Ausstellungen
   
     
1984 Junge Künstler der DDR, Berlin  
1986 Keramik der DDR, Magdeburg  
1987
Kleine Galerie, Pankow
zusammen mit Trakia Wendisch
 
1988

Galerie am Hansaring, Halle/Saale
Kunstausstellung, Dresden
Zeitgenössisches Kunsthandwerk der DDR, Hannover
 
1989
Kunsthandwerk junger Künstler, DDR-UdSSR
Keramik der DDR, Magdeburg
 
1990

Funktion und Freiheit. Kiel
Studiogalerie, Berlin
Ausstellung und Studienreise, Israel
 
1991 Configura 1. Erfurt, Kunst in Europa  
1992


Galerie am Neuen Palais, Potsdam zusammen mit C. Fuchs und R. Schinzler
Galerie Gallus, Frankfurt/Oder
Galerie Dr. C. Müller, Berlin
Aus den neuen Bundesländern: Keramion, Frechen
 
1993

Bekanntmachung, Goldbach Bodensee, Galerie Klaus Schultze
Kunst aus Ton - Triennale, Kloster Unser Lieben Frauen, Magdeburg
Galerie im Pferdestall der Kulturbrauerei Berlin, zusammen mit Andrea Engelmann
 
1994

Kurt-Tucholsky-Gedenkstätte, Schloß Rheinsberg
Plastik im Kutschstall am Neuen Markt Potsdam, zusammen mit H. Scheib und S. Grzimek
Keramik aus Brandenburg, Galerie Hinteregger in St. Pölten
 
1995


Galerie am Wasserturm, Berlin
Abbildung Farbe und Form, Keramion Frechen
Kunstraum o. T., Land Brandenburg, Kunstspeicher und Waschhaus, Potsdam
Frei Stil, Künstlerhaus Halle
 
1996


Galerie Zeitkunst, Halle
Tonfusion, Schloß Rheinsberg
Zeichnungen, Galerie am Wasserturm, Berlin
Köpfe, Galerie Am Wasserturm, Berlin
 
1998

Inselgalerie, Berlin zusammen mit A. Scholz
Galerie Villa Bosch, Radolfzell, "6 Räume - 6 Träume"
Galerie M. Heller, Heidelberg, "Frauen in Europa"
 
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