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happy metal
Skulpturen und Grafik von Eberhard Fiebig
vom 5. Februar bis 11. März 2000


Vernissage am 4. Februar, 19.30Uhr

Es spricht Prof. Lothar Romain
Präsident der Hochschule der Künste Berlin

MoMo, 1995, Stahl

Ananke, 1995, Stahl

 

Biografie

Geboren 1930, trat ich nach einem wechselvollen Leben als Holzfäller, Chemielaborant, Drucker, Publizist und Fotograf 1959 zum ersten Mal mit Skulpturen hervor. 1960 verlasse ich das Labor und wende mich gezielt der Bildhauerkunst und dem Studium der Philosophie bei Adorno, Horkheimer, Habermas und Liebrucks zu.
In den folgenden Jahren entwickele ich eine Reihe von unterschiedlichen Skulpturentypen: Faltungen, pneumatische und Tensegrity-Konstruktionen, Perforationen, Spaliere und Skulpturen aus Breitflanschträgern.
1967 unternehme ich, in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Rechenzentrum in Darmstadt, meine ersten Versuche auf dem Gebiet rechnergestützter Operationen.
Mit Beginn der 70er Jahre trete ich auch als Publizist und Fotograf an die Öffentlichkeit und bin darüber hinaus als Maler und Graphiker tätig. 1974 werde ich als Professor an die Universität nach Kassel berufen und gründe 1986, zusammen mit Dorothea Wickel und Paul Bliese, das Atelier "art engineering".
Zahlreiche Einzelausstellungen in Galerien und Museen. U.a.: Wuppertal, Landesmuseum Darmstadt, Museum Ulm, Karl Ernst Osthaus-Museum Hagen, Kunsthalle Mannheim.
1996 große Retrospektive im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg, der documenta-Halle Kassel und der Galerie am Fischmarkt in Erfurt.
Architekturbezogene Skulpturen in: Konstanjevica (Jugoslawien), Frankfurt/Main, Koblenz, Kassel, Melsungen, Gelsen- kirchen, Wiesbaden, Saarbrücken, Bonn, Münster, Mannheim.

 

o.T., Tusche auf Washipapier, 1996

o.T., Tusche auf Washipapier, 1996

o.T., Tusche auf Washipapier, 1996

 

NUR SCULPTUR IST SCULPTUR! ALLES ANDERE IST ALLES ANDERE... (Fiebig)

Sein blaues "Tor des Irdischen Friedens", eine 100 Tonnen schwere Stahl-Konstruktion, bildet das Portal der Universität Kassel. In Frankfurt ragen gefaltete Stahl-Elementen als zwölf Meter hohe Säule "Modulor" in den Himmel. Städte und Landschaften im In- und Ausland hat Fiebig mit seiner Kunst verändert.

Fiebig hat es sich nie leicht gemacht. Immer hat er gekämpft, gestritten, sich und anderen viel abverlangt. Von Anfang an war er unangepasst und streitbar, er wollte formen, gestalten, verändern. 1959 trat er zum ersten Mal mit Skulpturen her- vor. Schon die frühen Werk lassen Grundprinzipien der Arbeitsweise erkennen, denen im späteren Werk Fiebigs immer wieder zu begegnen ist: Neben der Auseinandersetzung mit dem Material, das ihn inspiriert und herausfordert, ist ihm der Bezug der Skulptur zu ihrer Umgebung wichtig.

Schon 1962 entwickelt Fiebig ein besonderes Interesse an geometrischen Formen. Angeregt durch den amerikanischen Architekten Buckminster Fuller entwirft Fiebig "Tensegrity"-Konstruktionen und so genannte pneumatische Skulpturen. Diese Arbeiten verraten Eigenständigkeit. Der Durchbruch aber gelingt Fiebig 1964. Mit der Faltung rechteckiger Stahl- bleche erzielt er die Transformation ebener Figuren. Zwar hatten sich Bauhaus-Künstler schon in den 20er Jahren und Hermann Glöckner in den 30er Jahren in Faltungen aus Stahlblech versucht, aber die Systematisierung dieses Prinzips zu räumlichen Systemen ist erst Fiebig zu verdanken. Er hat eine Vielzahl von Tranformationsmodellen entwickelt, und er hat den bildnerischen Vorgang transparent und nachvollziehbar gemacht. Mit den Faltungen hat Fiebig seinen Weg als Bildhauer gefunden. Und er hat sein Material entdeckt: den Stahl. In der Folge entstehen auch Werke aus gekrümmten Blechen, die Fiebig "Perforationen" nennt. 1984 entdeckt Fiebig den Peiner - so das Fachwort für den aus einem Stück gewalzten Stahlträger - und erkennt "augenblicklich die Möglichkeiten der Entwicklung signifikanter Skulpturen, deren Charakteristik präzis und unverkennbar mit diesem Profil verbunden sind". In der Akzeptanz des funktional-industriell geformten Materials findet Fiebig ein neues ästhetisches Bezugssystem. Seine Grundformen sind Knoten, Tore, Säulen, die er immer wieder neu und nachvollziehbar variiert.

1986 gründet Fiebig, zusammen mit Dorothea Wickel und Paul Bliese, das Atelier "art engineering".

Fiebig ist nicht nur Bildhauer, Maler und Grafiker. Er schreibt, fotografiert, publiziert .Seit 1974 ist er Professor an der Universität in Kassel.

Die Galerie am Wasserturm zeigt in ihrer Ausstellung eine Auswahl kleiner und mittlerer Stahlskulpturen und Grafik.

Am 1. März 2000 ist der 70. Geburtstag von Eberhard Fiebig.

 
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